Aufruf zum Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg
am Sonntag, den 13. September 2009, 13 bis 18 Uhr
Erinnern - Gedenken - HandelnZum 70. Mal jähren sich in diesem Jahr der Überfall auf Polen und damit der Beginn des Zweiten Weltkrieges - eines Krieges, den das NS-Regime vor allem in Polen und der Sowjetunion als einen beispiellosen Vernichtungskrieg führte. Der Beginn des Krieges war zugleich Auftakt für die millionenfache Verschleppung von Zwangsarbeitern aus dem besetzten Europa und für das bis heute singuläre Verbrechen der Shoa, den millionenfachen Mord an den europäischen Juden.
Wir treten ein für eine lebendige Erinnerung an die Millionen Opfer des Faschismus und ein Gedenken, das jede Relativierung und jede Gleichsetzung mit der Zeit nach 1945 ausschließt - sei es in Form eines "Zentrums gegen Vertreibung" oder in Gedenkstättenkonzeptionen von 1933 bis 1989 in Bund und Ländern. Die Verbrechen des Naziregimes sind ein immerwährender Stolperstein. Sie bleiben Mahnung und Auftrag für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen, für Abrüstung und gegen jedwede Waffengänge.
Neofaschistische Gruppierungen preisen noch heute den Zweiten Weltkrieg als heldenhaften Waffengang. Wir fordern ein Ende der alljährlich im bayerischen Mittenwald als "Traditionspflege" verharmlosten Treffen des Kameradenkreises der Gebirgsjäger - Wehrmachts-Einheiten, die während des Zweiten Weltkrieges zahlreiche Kriegsverbrechen in den besetzten Ländern begingen und Morde an Zivilisten und Zerstörungen ganzer Dörfer verantworten. Wir setzen uns auch dafür ein, dass endlich die NS-Urteile wegen "Kriegsverrats" aufgehoben werden. Wir treten ein für die Rehabilitierung und Entschädigung aller Opfer des deutschen Faschismus im In- und Ausland.
Die NPD verbreitet - aus Steuermitteln finanziert - ihren braunen Ungeist, oftmals von der Polizei geschützt. Die NPD ist Ideengeber und Werteträger für gewaltbereite Nazis und Zentrum neofaschistischer Aktivitäten. Wir unterstützen alle zivilgesellschaftlichen Aktionen, auch des zivilen Ungehorsams, Nazis entgegenzutreten, ihnen keine öffentlichen Räume, keine Straßen und Plätze zu überlassen. Die politische und juristische Ächtung des Nazismus verlangt auch, neofaschistische Organisationen zu verbieten.
Am Tag der Erinnerung und Mahnung streiten wir für ein friedliches und gleichberechtigtes Miteinander von Menschen unterschiedlicher Kultur, Sprache, Religion und Hautfarbe, mit verschiedenen Lebensentwürfen und Überzeugungen. Damit wissen wir uns in Übereinstimmung mit den Überlebenden der Zuchthäuser und Konzentrationslager. Sie begründeten 1945 die Tradition, den zweiten Sonntag im September als Gedenktag für die Opfer des Faschismus zu begehen.
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Stichwort: 14. September 2008
Eine Spendenquittung wird auf Wunsch ausgestellt.