Der türkische Staat konnte den Wunsch nach Freiheit nicht ertragen
Die türkische Polizei hat die Menschen, die sich heute vor dem Gerichtsgebäude in Istanbul-Besiktas versammelt hatten, um gegen den Prozess gegen die Vertreter von demokratischen Einrichtungen, die am 21. September verhaftet worden waren, zu protestieren, mit Tränengas, Pfefferspray und Schlagstöcken angegriffen. Es gibt viele Verletzte und Dutzende von Festgenommenen. Die Polizei setzte auch die Zivilfaschisten gegen die sich in die Nebenstraßen zurückziehenden Menschen ein und versuchte mit deren Hilfe, die Protestierenden zu lynchen.Gülsah Tagac, die Mutter eines Gefangenen, erlitt durch den Polizeiangriff eine schwere Kopfverletzung und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Die folgende Namen der Verhafteten sind bisher bekannt geworden: Nahide Kilic, Vorstandmitglied des EKD (Verein Werktätiger Frauen), Kamber Saygili, Vorstandmitglied der Gewerkschaft Limter-Is, Füsun Bandir, Vorsitzende des Solidaritätsverein mit dem Palästinensischen Volk, Derya Egilmez, Aktivistin des EKD, Mercan Gercek, Mutter eines Gefangenen und die ESPler: Muharrem Demirkiran, Deniz Serve, Sevgi Abali, Nimet Celebi, Cemal Celebi, Kadir Baydemir, Gökhan Batur, Ersin Bagtur, Yusuf Bayraktar, Kenan Kara, Mehmet Erbil, Cevdet Cihan, Volkan Caliskan, Ozan Emre Özyilmaz, Dursun Calsikan, Özkan Sahin, Fatma Kelleci, Senay Öztürk, Meral Akbas, Selahattin Ilgaz, Meric Solmaz, Sinan Tanriverdi, Ugur Ok, Ayse Yilmaz und Ibrahim Avci.
Als die Menschen sich erneut in der Nähe des Gerichtsgebäudes versammelten, griff die Polizei zum zweiten Mal an. Bei diesem zweiten Angriff wurden die Istanbuler Vertreterin der ESP, Hatice Aydemir, die Vorsitzende der Föderation der Sozialistischen Jugendvereine (SGDF), Göksen Cal, der Vorsitzende des SGD Istanbul, Koran Türk, die Mitarbeiterin des Radios Özgür Radyo, Songül Özbakir, die Reporterin des Radios Derya Okatan und viele andere Menschen verhaftet.
Die Zahl der Festgenommenen wird auf weit über 50 geschätzt. Während der türkische Staat die vor dem Gerichtsgebäude protestierenden Menschen angegriffen hat, versuchte er gleichzeitig den Delegationen, die zur Beobachtung des Prozesses aus Russland, Kanada, Kolumbien, Deutschland, Frankreich, England, Bulgarien, Griechenland und der Schweiz angereist sind, und die Angehörigen, die ebenfalls den Prozess beobachten wollten, den Eintritt ins Gerichtsgebäude zu verwehren. Auf den Dächern in der Umgebung des Gerichtes sind Spezialeinheiten in Stellung gegangen.
Etwa 1000 ESPler, Angehörige von Gefangenen und Mitglieder anderer demokratischer Organisationen hatten sich vor dem Gericht versammelt und mit Redebeitragen, Parolen und Transparenten die Freilassung der September-Gefangenen gefordert.
» Dieser Angriff ist ein Angriff auf die internationale Solidarität, die Freiheit fordert.
» Dieser Angriff zeigt das wahre Gesicht des türkischen Staates, das sich gestern durch gegen das kurdische Volk gerichtete feindliche Erklärungen des Generalstabschefes Yasar Büyükanit und heute mit dem Angriff auf die Sozialistische Plattform der Unterdrückten (ESP) gezeigt hat.
Schweigen wir nicht angesichts dieser faschistischen Angriffe!
Wir fordern die sofortige Freilassung der Festgenommenen, die sich
für die Freiheit und die Menschenrechte einsetzen und die
Beendigung derartiger Angriffe.
Als Konföderation der Unterdrückten Immigranten Europa
(AvEG-Kon) fordern wir alle demokratischen und fortschrittlichen
Kräfte auf, gegen diesen gegen die Freiheit und Gerechtigkeit
gerichteten Angriff des türkischen Staates zu protestieren und
sich mit der Stimme der Freiheit zu solidarisieren.
Schickt massenhaft Protestfaxe an das Justizministerium der
Türkei und das Polizeipräsidium von Istanbul:
Justizministerium: Fax 0090 312 419 33 70
Polizeipräsidium von Istanbul: Tel 0090 212 635 0000, Fax 0090 212
636 2871
13. April 2007
Konföderation der Unterdrückten Immigranten Europa (AvEG-Kon)
Kontaktadresse: Fritz-Elsas Str.60, 70174 Stuttgart, Deutschland
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